Das 23. Berliner Gespräch 2018 fragt nach den Dimensionen und Folgen der sogenannten Digitalisierung für den Menschen, für die Stadt, das Land und für die Architektur.
Die Hashtag-Mentalität der Internet-Ära hat das Schlagwort Digitalisierung in die Hitliste der meistverwendeten Leerformeln gehievt. Nie ist vollständig deutlich, was Politik oder Wirtschaft meinen, wenn das Schlagwort fällt. Ist es die Versorgung der Gesamtbevölkerung mit hyper-schnellem Breitband-Netz? Ist es die intelligente Steuerung der Stadt im Sinne einer Smart-City? Sind es führerlos fahrende Autos, ferngesteuerte Hausfunktionen, smartphone-gesteuerte Straßenleuchten oder implantierte Messgeräte, die Körperdaten an Ärzte und Krankenkassen versenden? Sind es „soziale“ Netzwerke oder der Online-Verkauf von Alltagsdingen mit computer-gesteuertem Versand und Haus-zu-Haus-Lieferung durch Drohnen? Sind es soziale, kulturelle, ökonomische oder politische Ziele, die sich mit der Digitalisierung verbinden lassen? Und mit welcher Priorität werden sich diese Verknüpfungen herstellen lassen?
Neben Arbeit und Handel rücken immer mehr die Struktur der Stadt und die Architektur in den Interessenfokus der Digitalisierung. In immer größerem Maße scheint es sich anzubieten, Entwurf und Ausführung integral anzugehen, immer mehr verschmelzen die Fähigkeiten von Architekt und Software-Ingenieur zu einer Produktionsform von Architektur, die seit den Umwälzungen der ersten und zweiten Industrialisierungsphase einen in seinen Auswirkungen bisher unabsehbaren dritten Schritt bedeuten.
Programm
10.30 Uhr
Begrüßung
Heiner Farwick, Präsident des BDA, Ahaus / Berlin
10.45 Uhr
Einführung
Prof. Andreas Denk, Chefredakteur der architekt, Bonn / Berlin
11.15 Uhr
Eine Zeitenwende? Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung
Prof. Dr. Dirk Baecker, Soziologe, Lehrstuhl für Kulturtheorie und Management, Universität Witten / Herdecke
12.00 Uhr
Demokratie und Digitalisierung: Chancen für Stadt und Land?
Silke Franke, Leiterin des Referats Umwelt und Energie, Städte, Ländlicher Raum, Hanns-Seidel-Stiftung, München
12.30 Uhr
Was macht eine Stadt eigentlich „smart“?
Dr. Peter Jakubowski, Leiter des Referats Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Bonn
13.00 Uhr
Mittagspause
14.00 Uhr
Individualisierte Produktion: Wie wir Häuser bauen könnten
Prof. Dr. Sigrid Brell-Cokcan, Lehrstuhl für Individualisierte Bauproduktion, RWTH Aachen
14.30 Uhr
Architectura Ex Machina: Auf dem Weg zu einer informierten Architektur
Prof. Marco Hemmerling, Architekt, Lehrstuhl für CAD, Darstellung und Geometrie, TH Köln
15.00 Uhr
Sine ira et studio: Zur urbanen und architektonischen Digitalisierung
Christian Holl, Architekturkritiker und Kurator, Stuttgart
15.30 Uhr
Gespräche und Getränke