INCORE BERLIN

BRIDGE OVER TROUBLED WATER
Innovations- und Kompetenzzentrums für Recycling

Leonie Borutta
Hochschule Bochum
Prof. Andre Habermann

Das Innovations- und Kompetenzzentrums für Recycling ist stark von seiner Lage zwischen drei Verkehrsachsen geprägt: Die große Straße, der Schiffsweg und die Eisenbahn – kreuzen sich genau hier. Diese Dynamik nimmt das Gebäudeensemble auf. Neben einer Brücke, die den vorhandenen Wertstoffhof überspannt, markiert ein Turm den Ort als selbstbewusste Landmarke. Auf diese Weise greift das Gebäude so wenig wie möglich in die vorhandenen Stoffströme ein und lässt sie andererseits erfahrbar werden. Die Inszenierung der Prozesse machen die Bedeutung der Stadt als urbane Mine sichtbar und zeigen das große Potential, das in der Möglichkeit des Wiederverwendens steckt. „Schrott hat Potential, Schrott ist schön!“

Juryurteil:
Bob der Baumeister oder die Maus hätten Ihre Freude daran. Auf einem von drei Verkehrswegen umschlossenen „Unort“ oder genau dafür geeigneten Ort wird die Kreislaufwirtschaft der Materialien inszeniert und den Besucher nähergebracht. Der Verfasserin gelingt es mit einfachen aber angemessenen Mitteln sowohl städtebaulich als auch architektonisch die Aufgabe hervorragend zu bewältigen. Während man die komplexen Abläufe der Wiederverwertung studieren kann werden die recyclierten Materialien als Bauelemente sowohl in der Fassade als auch in Ausstattung und Konstruktion des Gebäudes erlebbar gemacht. Präzise gesetzte und den Funktionen entsprechend gut proportionierte Baukörper erzeugen eine städtebauliche Setzung die sowohl in das Umfeld als Zeichen wirkt als auch Bezüge zum angrenzenden Wertstoffhof und dem umfließenden Verkehrsströmen herstellt. Die Jury würdigt den ausgesprochen disziplinierten und der Aufgabe angemessenen Einsatz der Mittel. Thema, Ort und vor allem die Umsetzung überzeugen und schaffen so die Grundlage für ein besseres Verständnis für Umwelt, Stadt und Ressourcen.