©Julian Iseli, Felix Schmidt

Preisträger BDA Masters 2021

CO WO HO – THROUGH DIVERSITY TO IDENTIY

©Julian Iseli, Felix Schmidt

CO WO HO – THROUGH DIVERSITY TO IDENTIY

Alte Hallen neu gedacht – ein CoWoHo für Siegen

Julian Iseli, Felix Schmidt
Universität Siegen
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Sybille Käppel-Klieber
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Thomas Dibelius

Der Entwurf ‚CO WO HO – through diversity to identity‘ entstand im Kontext der aktuellen Umstrukturierung der Universität Siegen. Das Planungsgebiet befinden sich in Siegen-Weidenau. Durch den Standortwechsel der Universität Siegen vom Haardterberg in die Siegener Innenstadt, verliert Weidenau einen relevanten und identitätsstiftenden Bestandteil.
Die heterogene Nutzungsstruktur von Weidenau entstand durch die rapide industrielle Entwicklung des Stadtteils und bildet eine besondere Herausforderung für die städtebauliche Planung. Zudem bilden die in Weidenau vorherrschenden kulturellen Zusammensetzungen ein vielschichtiges Gefüge.
Besonders geprägt ist das Gebiet durch etliche, um die Jahrhundertwende entstandene Industriehallen. Jene haben im Zuge der Entwicklung hin zur Wissensgesellschaft an städtebaulicher- und nutzungsspezifischer Relevanz verloren. Das Ziel ist es, die Geschichte des Stadtteils aufrecht zu erhalten und ihr mit dem Entwurf eine zeitgemäße Identität zu verleihen.
Der Entwurf soll mit seinen innovativen Nutzungsstrukturen Weidenau den Impuls geben in naher Zukunft als Vorreiter für den Umgang mit historischem Bestand und kreativem Wissensaustausch in Siegen zu gelten.

Juryurteil:
Die Verfasser erkennen mit Ihrer Arbeit an, dass politische Standort-/Nutzungs- oder Bodenumstrukturierungen nicht nur Neues schaffen, sondern auch Altes hinterlassen. Vielerorts finden sich vergleichbar vergessene Orte wie der hier neu bespielte.
Der Ansatz erkennt, dass eine Revitalisierung nicht nur einer fachgerechten Sanierung bedarf, sondern das Herstellen eines Gleichgewichts zwischen Integration in das Vorhandene, Berücksichtigung der Geschichte des Ortes, Implementierung eines ausgewogenen neuen Nutzungsgefüges sowie rücksichtsvolle Transformation des räumlichen Gefüges erfordert. Die Verfasser betrachten all diese Schichten in Ihrem Lösungsansatz. Die Problemanalyse geht über die städtebauliche Einordnung bis zur Bauteilanalyse. Der Entwurf arbeitet detailliert die vorgeschlagenen Transformationseingriffe durch, was die Jury einstimmig honoriert. Das neu entworfene Dachtragwerk wird als Entwurfsleistung verstanden, wirkt aber nicht unbedingt notwendig, um die gewünschte Identität des neuen Quartiers zu erhalten.

Preisträger

BDA Masters 2021